Hieronymus Kotsonis

Erzbischof von Athen und Allgriechenland

* 1905 Insel Tinos

† 15. November 1988

Wirken

Hieronymus Kotsonis wurde im Jahre 1905 auf der Ägäis-Insel Tinos geboren. Er studierte in Athen Theologie und kanonisches Recht und rundete seine Ausbildung durch ein Philologiestudium an deutschen und englischen Universitäten ab. K., der in der griechisch-orthodoxen Hierarchie bisher den Rang eines Archimandriten (Vorsteher eines Klosters, also etwa Abt) innehatte, wirkte als Professor des kanonischen Rechts an der Universität Saloniki und wurde 1949 Predigter am königlichen Hof.

K. war seit Jahren Mitglied des Zentralkomitees des Weltkirchenrats und für seine ökumenische Einstellung im Sinne des Patriarchen Athenagoras von Konstantinopel (siehe bes. Blatt) bekannt.

Seit vielen Jahren hat der verstorbene König Paul I. der Vater des jetzt regierenden Königs Konstantin immer wieder versucht, dem ungewöhnlich gebildeten K. die Würde eines Metropoliten zu verschaffen. Die persönliche Lauterkeit und sein untadeliger, der geistigen Sammlung und klösterlicher Armut gewidmeter Lebenswandel verschaffen ihm außer der Gunst der Krone auch in weitesten Kreisen der national und sozial denkenden Gläubigen viele Anhänger. Doch alle Versuche, den beliebten Hofprediger in eine Führungsstelle der griechisch-orthodoxen Kirche zu bringen, scheiterten am Widerstand der zum großen Teil erzkonservativ und provinzlerisch denkenden Hierarchie dieser Kirche. In den letzten Jahren war ...